Stark, unabhängig, Afrika
Ein weiterer wesentlicher Aspekt, der uns für das Thema Empowerment im Zusammenhang mit Afrika motiviert, ist ein vorhandenes Machtgefälle in den Strukturen der internationalen Politik und Ökonomie. Der Austausch zwischen Europa und Afrika beruht in vielen Bereichen aktuell darauf, dass sich europäische Institutionen, Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen und Privatpersonen in Afrika im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) engagieren. Es erscheint geradezu abstrus, wenn beispielsweise eine ghanaische Bürgerinitiative vorschlagen würde, in Nordrhein-Westfalen Brunnen zu bauen, um die Einwohner eines Dorfes im Einzugsgebiet von Köln mit Wasser zu versorgen. Umgekehrt finden diese Projekte allerdings zuhauf statt. Wir von 3 E's 4 Africa e.V. können durch den Hintergrund vieler unserer Gründungsmitglieder in vergleichbaren EZ-Projekten die Notwendigkeit solcher Vorhaben voll und ganz anerkennen. Nicht umsonst gibt es das Sustainable Development Goal (SDG) #06 der Vereinten Nationen, welches da lautet: „Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen", für alle Bewohner der Erde gleichermaßen und zu erreichen bis spätestens 2030. Trotzdem ist es der langfristigen Entwicklung des Kontinents Afrika und der Vielzahl an dort beheimateten Ländern, Gesellschaften und Individuen hin zu einer positiven und stolzen Selbst- und Fremdwahrnehmung, welche nicht geprägt wird durch die Abhängigkeit von der europäischen Generosität, abträglich, wenn es sich um ungleich-gewichtete Kooperationen handelt, die bestehenden Denkmuster weiter verstärken.